Akteure und Projekte in Frankfurt am Main
Eine Auswahl an Akteuren und Projekten zur Elektromobilität in Frankfurt am Main:

kostenloses Erstberatungsangebot für Frankfurter Unternehmen
Im Kampf gegen den Klimawandel und zu hohe städtische CO2-Werte will sich die Stadt Frankfurt am Main im Rahmen des Masterplans „100% Klimaschutz“ noch stärker auf innovative und umweltfreundliche Mobilitätslösungen konzentrieren. Die Wirtschaftsförderung Frankfurt hat in diesem Zusammenhang ein kostenloses Erstberatungsangebot aufgesetzt, um die Unternehmen bei der Einführung und der alltäglichen Nutzung der Elektromobilität zu unterstützen.
Ziel des Angebotes ist es nicht nur die Unternehmen zu beraten, sondern auch zu zeigen, dass Elektromobilität in jeder Branche praktikabel ist. Eine individuelle sowie unternehmensspezifische Beratung ist dabei essentiell wichtig.
Aufgrund des Erfolges der ersten Beratungsrunden finden in regelmäßigem Abständen Bewerbungsaufrufe für Frankfurter Unternehmen statt.
Nähere Informationen zum Beratungsangebot finden Sie hier:

Erster! Das Handwerk fährt emobil
Das Land Hessen, die Stadt Frankfurt am Main und Wiesbaden haben gemeinsam mit den Partnern der Fachhochschule Frankfurt am Main und den Handwerkskammern Frankfurt-Rhein-Main und Wiesbaden das Handwerkerprojekt „erster! Das Handwerk fährt emobil“ durchgeführt, um den Einsatz von Elektrofahrzeugen in Handwerksbetrieben zu fördern. Bis zu 200 Elektrofahrzeuge wurden in Frankfurt am Main (160) und Wiesbaden (40) getestet. Begleitet wurde das Vorhaben Handwerkerprojekt durch das von der Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH und der Fachhochschule Frankfurt am Main durchgeführte Bundes- und EU-Forschungsprojekt E-FACTS (Electric Vehicles For Alternative City Transport Systems). Zusammen mit den Städten Stockholm und Arnheim wurden Elektrofahrzeuge in Innenstädten eingesetzt und untersucht. Neben einer umfassenden Akzeptanzforschung wurde ein Masterplan für die Gestaltung eines nachhaltigen gewerblichen Stadtverkehrs erstellt.
Die Bundesrepublik Deutschland förderte das Projekt E-FACTS. Zuwendungsgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Sehen Sie sich auch unser Video zum Projekt an.

mobileeee GmbH
Die einfache, effiziente, emissionsfreie Erfahrung mit Mobilität beschreibt die Mission der mobileeee GmbH und erläutert die Bedeutung der markanten vier e´s im Markennamen.
mobileeee bietet elektrisch betriebene Mobilitäts-Ökosysteme für Unternehmen, Quartiere und Kommunen an. Dazu werden einfach nutzbare E-Carsharing-Angebote an fest definierten Stationen an, die ansässigen Unternehmen, den Beschäftigten und auch der Öffentlichkeit für dienstliche und private Nutzungen zur Verfügung stehen, bereitgestellt. In Abgrenzung zu anderen Sharing-Anbietern agiert mobileeee im öffentlichen Angebot abseits großer Metropolzentren vor allem in den Stadtrandbereichen, dem Umland und auch kleineren Kommunen, wo ein verlässliches, stationsbasiertes Mobilitätsangebot (abseits eines eigenen Autos) echten Mehrwert schafft und häufig bislang fehlte.
Neben der digitalen Nutzung über Sharing gehören dem Angebot neuerdings auch Abo-Mieten für Elektroautos sowie private Sharing-Lösungen (unter Nachbarn, Freunden usw.), die einen günstigen Zugang zu nachhaltiger Mobilität bieten, an.


DB Connect – Call a Bike und e-Flinkster
Deutsche Bahn Connect bietet clever vernetzte Mobilitätslösungen aus einer Hand an. Das Leistungsspektrum reicht dabei von den Sharing-Produkten Call a Bike und Flinkster über das Mobilitätsbudget bis hin zu den DB Autohäusern.
Zum Bikesharing-System Call a Bike zählen mehr als 16.000 Fahrräder in über 70 Städten. Damit gehört Call a Bike zu den größten Bikesharing-Netzwerken Deutschlands. Elektrifizierte Räder sind zunehmend gefragt: Deshalb finden sich unter den Rädern in Hamburg sowie in Stuttgart und umliegenden Kommunen bereits Pedelecs und Lastenpedelecs. In Frankfurt am Main sind bislang ausschließlich herkömmliche Räder unterwegs, die sich durch ihre Robustheit und hohe Verfügbarkeit auszeichnen. Mit rund 1.800 Rädern im hiesigen Stadtgebiet sowie im benachbarten Offenbach gewährleistet Deutsche Bahn Connect Kunden einen stets nahtlosen Anschluss an den ÖPNV.
Flinkster ist mit rund 4.500 Fahrzeugen in über 400 Städten das größte stationsbasierte Carsharing-Netzwerk Deutschlands. Mit einer einzigen Anmeldung haben Kunden Zugriff auf das gesamte Fahrzeugangebot von Deutsche Bahn Connect und aller rund 30 unabhängigen Partner. In der Mainmetropole stehen Kunden derzeit mehr als 450 Fahrzeuge zur Verfügung, darunter 15 Elektrofahrzeuge.

Elektrifizierung der Fahrzeugflotte
Die Fraport AG betreibt den Flughafen Frankfurt, den größten Flughafen Deutschlands. Zum Fraport-Leistungsportfolio gehören sämtliche Services rund um den Flughafenbetrieb. Entsprechend groß ist der Fuhrpark, der neben Spezial- und Nutzfahrzeugen auch Pkw und Busse umfasst.
Die Fahrzeugflotte ist für etwa 20% des durch die Fraport AG direkt beeinflussbaren CO2-Emissionen verantwortlich. Rund 16 Prozent der Fahrzeugflotte der Fraport AG werden schon heute elektrisch angetrieben.
Elektromobilität am Flughafen Frankfurt
Die Fraport AG baut die Flotte der elektrisch betriebenen Fahrzeuge am Flughafen Frankfurt kontinuierlich aus. Insbesondere der Fuhrpark der Bodenverkehrsdienste, mit Spezialgeräten wie Palettenhubwagen oder Förderbandwagen, steht hier im Fokus. Aber auch Pedelecs und Fahrzeuge aus dem Fahrzeug-Pool gehören dazu.
Gerade für Spezialfahrzeuge zur Flugzeugabfertigung zum Beispiel Schlepper, Förderbandwagen oder Hubwagen eignet sich der Elektroantrieb, weil sie nur kurze Strecken zurücklegen müssen, aber den größten Teil der CO2-Emissionen verursachen.
Für ihr Umsetzungskonzept zur schrittweisen Einführung von Elektrofahrzeugen wurde die Fraport AG 2009 mit dem „eCarTec-Award“ der gleichnamigen Messe für Elektromobilität in der Kategorie „nachhaltige Mobilitätskonzepte“ ausgezeichnet. Gemeinsam mit dem Energieversorger Mainova errichtet die Fraport AG in terminalnahen Parkhäusern Stromtankstellen für private Pkw. Darüber hinaus plant und baut die Fraport AG in ihrem Betriebsbereich mehrere Schnellladestationen.
Über ihre eigenen Aktivitäten hinaus versucht die Fraport AG ihren Einfluss zu nutzen, um die zügige Entwicklung innovativer Mobilitätskonzepte voranzutreiben. Diesem Zweck dient der Austausch mit zahlreichen am Flughafen tätigen Unternehmen und mit anderen Flughäfen. Im Rahmen des Projekts „ZEBRA“ („Zukunft Elektromobilität Beispielhafte Regionale Anwendungen“) arbeitete Fraport mit der Modellregion Rhein-Main- sowie dem Land Hessen zusammen.

ABGnova GmbH – Frankfurter Modell (Ladeinfrastruktur)
Stromtanken am Parkscheinautomaten
Das „Frankfurter Modell“ steht für das erste offene „Stromtank“-System im öffentlichen Bereich. Es wurde von den Frankfurter Unternehmen Mainova AG und ABG FRANKFURT HOLDING unter Federführung der gemeinsamen Tochter ABGnova GmbH entwickelt.
Das „Frankfurter Modell“ ermöglichte das Aufladen von Elektrofahrzeugen im öffentlichen Straßenraum und in Parkhäusern ohne vorherige Zulassung durch den jeweiligen Stromtankstellen-Betreiber. So war es möglich, auch ohne einen eigenen Ladetarif bei der ABGnova GmbH, das E-Auto Ad-hoc zu laden.
Mittlerweile wurde das „Frankfurter Modell“ durch die heute üblichen Ladekarten und Roaming-Angebote ersetzt. Wie fortschrittlich die Idee damals war, zeigt die Tatsache, dass ab Juli 2023 jeder Ladesäulenbetreiber per Gesetz dazu verpflichtend ist das Ad-hoc Laden auch ohne eigenen Ladetarif zu ermöglichen.

Deutsche Post DHL Group Frankfurt am Main
Im Kampf gegen den Klimawandel hat sich Deutsche Post DHL Group im Rahmen der Science Based Targets Initiative zu ehrgeizigen CO2-Reduktionszielen verpflichtet. So geht der Konzern davon aus, dass sein CO2-Ausstoß ohne die Maßnahmen des neuen Nachhaltigkeitsfahrplans im Jahr 2030 rund 46 Millionen Tonnen betragen würde. Im Jahr 2021 lag er bei 39 Millionen Tonnen. Das Unternehmen hat sich verpflichtet, den jährlichen CO2-Ausstoß des Konzerns bis 2030 auf unter 29 Millionen Tonnen zu reduzieren und zwar trotz des erwarteten weiteren kräftigen Wachstums der weltweiten Logistikaktivitäten. Um dies zu erreichen, wird Deutsche Post DHL Group bis 2030 rund 7 Milliarden Euro (Opex und Capex) in klimaneutrale Logistiklösungen investieren. Für kurze Distanzen und die letzte Meile treibt der Konzern die Elektrifizierung seiner Fahrzeugflotte weiter voran. Weltweit hat der Konzern bereits rund 27.000 elektrisch angetriebene Fahrzeugen im Einsatz. Bis 2030 sollen 60 Prozent der weltweiten Lieferfahrzeuge für die letzte Meile elektrisch angetrieben werden. In der klassischen Paketzustellung spart die Deutsche Post heute bereits pro Jahr durchschnittlich CO2-Emissionen (WtW) von mehr als 4 t CO2 und rund 1.300 Liter Diesel ein. Auch im Bereich der Postniederlassung Frankfurt setzt das Unternehmen schon 400 StreetScooter ein. Auf längeren Strecken, insbesondere im Luftverkehr, stellen elektrische Antriebe auf absehbare Zeit keine Alternative dar. Deshalb forciert Deutsche Post DHL Group die Entwicklung und den Einsatz von Kraftstoffen, die aus nachhaltigen Rohstoffen und erneuerbaren Energien hergestellt werden: Bis 2030 soll mindestens 30 Prozent des Kraftstoffbedarfs in der Luftfracht und im Fernverkehr durch nachhaltige Kraftstoffe abgedeckt werden. Darüber hinaus investiert der Konzern in umweltfreundliche Liegenschaften (Büroflächen, Brief- und Paketzentren und Logistiklager): Alle neuen Gebäude werden klimaneutral sein.

bike + business. Eine Initiative des Regionalverbands FrankfurtRheinMain
„bike + business“ richtet den Fokus auf Instrumente zur Förderung des Fahrrads im Berufsverkehr. Die Tatsache, dass in der Rhein-Main-Region 70 Prozent der Pendlerdistanzen über fünf Kilometer liegen, hat eine konzeptionelle Weiterentwicklung notwendig gemacht.
Das Demonstrationsvorhaben »bike + business 2.0« zielt insbesondere auf Pendlerdistanzen von 5 bis 15 Kilometern. Möglich geworden ist dies durch die Entwicklung von Pedelecs (elektrounterstützte Fahrräder).
Untersucht wird das Umsteigepotenzial von Pedelecs im Pendlerverkehr sowie im dienstlichen Gebrauch. Es gilt im Projektzeitraum technische, infrastrukturelle und soziale Forschungsfragen zu beantworten. Dies wird über das Zusammenwirken von Herstellern, Beschäftigten und Unternehmensführungen ermöglicht.

Die „Frankfurter Strom-Tankstelle“ und ihre Filialen
Das „Frankfurter Strom-Tankstellen“-Netz ist ein kostenloses Angebot des Umweltforum Rhein-Main e.V. und seiner Mitgliedsunternehmen zur Förderung der Elektromobilität. Es bietet Solar-Tankstellen (Gelbe ST-Sonnen) und Öko-Stromtankstellen (Blaue ST-Sonnen).
Standorte:
- traffiQ-Verkehrsinsel, Hauptwache / Zeil 129, Frankfurt am Main
- Frankfurter Sparkasse, Neue Mainzer Straße 47 – 53, Frankfurt am Main
- FES GmbH, Weidenbornstraße 40, Frankfurt am Main
- Umweltamt, Galvanistraße 28, Frankfurt am Main
- IG Bau, Olof-Palme-Straße 19, Frankfurt am Main
- GIZ, Dag-Hammarskjöld-Weg 1-5, Eschborn
- Krebsmühle, Oberursel

Velotaxi Frankfurt M. Graf
2004 wurde das Unternehmen Velotaxi Frankfurt von Inhaber Matthias Graf gegründet. Seit der 1. Stunde waren die Velotaxis e-mobil unterwegs. Fest eingebaute Blei-Gel Batterien sorgten für etwa 3-4 Stunden Antriebsunterstützung. 2007 stattete die SFC Energy AG aus Brunnthal/München 5 Velotaxis mit einer zusätzlichen Brennstoffzelle aus, die den Fahrzeugen zusätzliche Energie lieferte und insgesamt 2 Jahre als Pilot- und Testprojekt an Bord blieb. 2010 folgte neben den ersten unterstützenden Lithium-Ionen Batterien in einem flexiblen Batterie-Austauschsystem ein fest verbautes Solardach, um auch hier erste Erfahrungen im Testbetrieb zu sammeln.
Die in Hessen noch einzigartigen 20 Velotaxis sind seit 20 Jahren elektromobile Umweltbotschafter der Stadt Frankfurt am Main und bringen so die Frankfurter und ihre Gäste von A nach B ohne CO2.
Im Frühjahr 2019 verbaute Velotaxi die ersten GreenPack Akkus in ihren Fahrzeugen.
In Zusammenarbeit mit dem Betreiber GreenPack Berlin und der Genehmigung des Amts für Straßenbau und Erschließung wurde am 04. August 2020 die erste Swobbee-Servicestation zur Vermietung der Akkus an der Konstablerwache in Betrieb genommen.
Hier wird ein schneller Akkuwechsel (<1 Min.) möglich und garantiert eine einfache und wirtschaftliche Akkunutzung ohne lange Lade- oder Wartezeiten. Dabei ist die Swobbee Station offen für die Integration ausgewählter und weit verbreiteter Standard-Akkusysteme. Mithilfe einer App können volle Akkus für eine bestimmte Zeit reserviert werden.
Nach Inbetriebnahme der 1. Swobbee-Station sollen weitere Frankfurter Standorte folgen.
Swobbee by GreenPack ist ein Battery as a Service (BaaS)-System:
Nach erfolgreicher Einführung des dafür entwickelten, systemisch offenen GreenPack-Akkus (48V, 1,4kWh) wird der Service ab sofort erweitert, so dass auch Akkus anderer Hersteller im BaaS-System geladen werden können. Swobbe´s Slogan lautet daher – we share (different) batteries!

KEG mbH – „LEBENIMWESTEN“
Mit dem Bundesforschungsprojekt „Leben im Westen“ verfolgte die KEG Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH im Zeitraum von 2011 bis 2015 den Aufbau eines Elektro-Mobilitätsangebotes zur besseren Anbindung insbesondere randstädtischer Wohngebiete. Ziel war die Erhöhung der Lebensqualität vor Ort. Installiert wurde ein System an Leih- und Ladestationen für Elektro-Fahrzeuge als ergänzenden Bestandteil von Mobilitätsketten. Im Rahmen des Forschungsprojektes wurden zudem übertragbare Planungsinstrumentarien zur nachhaltigen Integration von Elektromobilität in die Stadtplanung erarbeitet, die bei der Planung und Realisierung späterer Wohnungs-Neubauprojekte zum Einsatz kamen.
Gelungen ist der Aufbau einer Infrastruktur mit 48 Ladepunkten und 12 Verleihstellen in acht Stadtteilen. Gemeinsam mit Partnern der örtlichen Wohnungsgesellschaften, Gewerbetreibenden und Sozialunternehmen konnte eine Fahrzeugflotte mit 20 unterschiedlichen E-Pkws, 20 E-Rädern (E-Lastenräder und Pedelecs) sowie drei E-Transportern gestellt werden. Bürgerinnen und Bürger standen somit verschiedene Modelle zu günstigen Verleihkonditionen zur Verfügung. Bestandteil des Konzeptes war zudem eine Mobilitätsberatung sowie ein Pannen- und Wartungsservice.
Das Forschungsprojekt wurde vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) für einen Zeitraum von drei Jahren (2013 – 2015) gefördert. Das Projekt wurde Partner der Allianz Elektromobilität der Modelregion Elektromobilität Rhein-Main. Mit Auslaufen der Förderung wurden die Fahrzeugflotte und Infrastruktur in die Form einer eigenen Genossenschaft als Betreiberstruktur, der EMO-FFM e.G., überführt.

Die FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH
Die FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH ist das größte Entsorgungs- und Reinigungsunternehmen der Rhein-Main-Region. Das Unternehmen erfüllt den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsauftrag für aktuell über 750.000 Frankfurter Bürgerinnen und Bürger. Dieser umfasst neben Abfallsammlung und Stadtreinigung auch die Abfallverwertung.
Alternative Antriebstechniken hat das Unternehmen schon unmittelbar nach seiner Gründung getestet, etwa 1997 mit Compressed Natural Gas (CNG) oder 1999 mit Liquid Natural Gas (LNG). Bis heute gibt es Erdgasfahrzeuge im Fuhrpark. Das Kapitel Elektromobilität beginnt bei FES im Jahr 2009 mit dem Kauf von elf Segways für die Qualitätssicherung der Straßenreinigung. Es folgten ab 2011 kleine Nutzfahrzeuge und Pkws für die Papierkorbleerung, für den Unterhalt der öffentlichen Toiletten und für innerstädtische Dienstfahrten. Im Nachhaltigkeitsbericht 2016 bekannte sich das Unternehmen zur E-Mobilität, die ausgebaut werden sollte und soll, um Schadstoff- und Lärmemissionen zu senken.
Der Fuhrpark umfasst ewta fünf Pedelecs, fünf Segways, 16 Elektro-PKW und drei Elektro-Nutzfahrzeuge. Im Unternehmen gibt es etwa 15 Schnellladestationen für E-Fahrzeuge, die letzten sechs wurden vom Hessischen Wirtschaftsministerium zu 40 Prozent gefördert (HA-Projekt-Nr.: 739/19-59).
In einem zweijährigen Forschungsprojekt testete die FES ein ebenfalls vom Hessischen Wirtschaftsministerium gefördertes, erdgas-elektrisch angetriebenes Abfallsammelfahrzeug („Silent Green“, HA-Projekt-Nr.: 523/17-05).
Im Februar 2019 testete FES als erstes Unternehmen der deutschen Abfallwirtschaft mehrere Tage das vollelektrisch angetriebene Abfallsammelfahrzeug Futuricum aus der Schweiz. Im Mai 2019, beantragte FES beim Bundesverkehrsministerium die Förderung für den Kauf von fünf vollelektrisch betriebenen Müllfahrzeugen.
Bei der Firma Orten in Bernkastel-Kues ließ FES drei Nutzfahrzeuge, darunter ein Abfallsammelfahrzeug nachträglich elektrifizieren, ebenfalls mit öffentlicher Förderung. In diesem Fall übernimmt der Bund 40 Prozent der Kosten.
Im Oktober 2022 gab es einen vierwöchigen Praxistest eines vollelektrisch angetriebenen Abfallsammelfahrzeugs des Herstellers Geesinknorba aus Großbritannien.

FH FFM – Fachgruppe Verkehrsplanung und Öffentlicher Verkehr:
Forschung zur Elektromobilität in Frankfurt, Hessen und darüber hinaus
Die Leiterin Prof. Dr.-Ing. Petra K. Schäfer forscht mit ihren drei wissenschaftlichen Mitarbeitern zu den Themen Elektromobilität, Innovationen im Verkehr und Eventverkehr und lehrt zu verschiedenen Aspekten der Verkehrsplanung.
Ein Forschungsschwerpunkt im Bereich Elektromobilität liegt auf der sozialwissenschaftlichen Begleitforschung in der vom Bund geförderten Modellregion Elektromobilität Rhein-Main. Die Fachhochschule Frankfurt (Konsortialführerin), die Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main und das Nachhaltigkeits-Beratungsunternehmen e-hoch-3 Darmstadt haben über die gesamte Projektlaufzeit von Januar 2010 bis August 2011 alle in der Modellregion verankerten Demonstrationsvorhaben sozialwissenschaftlich begleitet. Während die FH FFM die Akzeptanz von Elektromobilität anhand quantitativer Befragungen und der Auswertung des Mobilitätsverhaltens ermittelte, führte die Goethe-Universität eine qualitative Abschätzung der Akzeptanz einer neuen Mobilitätsstruktur durch (Team Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink). Ein Teilaspekt der qualitativen Akzeptanzermittlung wurde den wenig motorisierten Elektrofahrzeugen gewidmet (Team Prof. Dr. Martin Lanzendorf), welche in der Modellregion den größten Teil der vorhandenen Elektrofahrzeuge ausmachen. Das Unternehmen e-hoch-3 ergänzte die sozialwissenschaftliche Begleitforschung durch die Identifikation der Umweltpotentiale von Elektromobilität.
Neben der sozialwissenschaftlichen Begleitforschung ist die Fachgruppe noch in weiteren Projekten zur Elektromobilität engagiert. Beim Projekt Elektrolöwe 2010 – Der hessische Elektroautofahrer (Nachhaltigkeitsstrategie Hessen) wurde eine Analyse des Mobilitätsverhaltens der hessischen Bürger auf Basis bestehender Mobilitätsbefragungen durchgeführt, um die Einsatzmöglichkeiten von Elektrofahrzeugen in Hessen bestimmen zu können. Die in den Projekten gesammelten Erkenntnisse über die Nutzerinnen und Nutzer und deren Mobilitätsverhalten wurden zudem in eine von PricewaterhouseCoopers (PwC) erstellte Studie zum Normungsbedarf in der Elektromobilität bis 2025 eingebracht, die im Auftrag des Deutschen Instituts für Normung (DIN) angefertigt wurde.
Die Lehrtätigkeiten erstrecken sich auf die Felder Grundlagen der Verkehrsplanung, Verkehr im Ballungsraum, Qualität des Verkehrsablaufs und diverse verkehrliche Projekte in den Bachelor- und Masterstudiengängen an der Fachhochschule Frankfurt und der Hochschule RheinMain.

Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Humangeographie, Fachbereich Geowissenschaften/Geographie:
Sozialwissenschaftliches Forschungskonzept zur Elektromobilität in der Modellregion Rhein-Main – Teilprojekt: Wenig-motorisierte Elektrofahrzeuge
Da Pedelecs den größten Teil der in der Modellregion vorhandenen Elektrofahrzeuge ausmachen und als Elemente eines neuen Mobilitätssystems ein hohes Potential für Nachhaltigkeit bieten, wurde der Akzeptanz, Nutzung und Wirkung dieser wenig-motorisierten Elektrofahrzeuge besondere Aufmerksamkeit durch das Team Prof. Dr. Martin Lanzendorf mit Unterstützung der urbane konzepte GmbH gewidmet. Hierfür wurden am Institut für Humangeographie qualitativ Daten sowohl von Nutzenden in Einzelinterviews und Fokusgruppen als auch aus der Unternehmensperspektive mittels Experteninterviews erhoben.